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Der März steht im Zeichen des internationalen Frauentags. Anlass genug, darüber nachzudenken, wie man sich als Frau Profil verschafft. Denn mit Nettsein allein kommt frau nicht weiter.

Nein, keine Angst, ich möchte Sie hier nicht zu militantem Emanzenverhalten anstiften. Vielmehr war es ein Kinobesuch, der mir im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen geführt hat, wie wichtig das Engagement von mutigen Frauen für das war, was wir bis heute an Gleichstellung erreicht haben. Und wie wichtig es ist, auch weiterhin für die Gleichstellung von Mann und Frau einzutreten und das zu verteidigen, was wir bis jetzt erreicht haben. Sie werden jetzt an den Film "Suffragette" denken. Den werde ich mir mit Sicherheit noch anschauen. Nein, das Aha-Erlebnis war der Film "Free to run" des Schweizer Regisseurs Pierre Morath, der die Geschichte des Laufens als Spiegel der Gesellschaft erzählt. Jogger und Langstreckenläufer galten lange als Spinner, Frauen waren sogar völlig vom Laufsport ausgeschlossen. Bei Olympischen Spielen durften Frauen nur maximal 800 m laufen. Laufen sei gefährlich und bei Frauen unschön anzusehen. Erst 1984 (!) und nach langem Kampf wurde endlich auch Marathon eine Damen-Disziplin bei den Olympischen Spielen in Los Angeles. Der Film porträtiert unter anderem die charismatische Kathrine Switzer, die sich ungeachtet aller Verbote und Schwierigkeiten 1967 als "K.V. Switzer" zum Boston-Marathon anmeldet und ihn finisht. Und das, obwohl bei Kilometer 3 die Medienmeute auf sie aufmerksam wird und der Renndirektor persönlich versucht, sie aus dem Rennen zu zerren und ihr die Startnummer wegzureissen. Ein verstörendes Bild, das damals um die Welt ging. Zum Glück haben ihr Trainer und ihr Freund sie gegen die Angriffe des Renndirektors verteidigen können.

Und wie ist es heute? Sind Frauen, die Fussball spielen, gleich anerkannt wie Männer? Werden Frauen, die Verantwortung in Politik und Wirtschaft übernehmen, gleich beurteilt wie Männer? Warum wurde dann so lange in der Öffentlichkeit über die Frisur und das Outfit von Angela Merkel diskutiert? Frauen werden noch immer nicht gleich bezahlt wie Männer. Auch in den meisten Religionen haben Frauen nicht den gleichen Status und die gleichen Rechte wie Männer. Vielmehr werden der "Glaube" und nicht überprüfbare angebliche Vorschriften aus vergangenen Jahrhunderten dazu benutzt, Frauen zu unterdrücken. Es gibt also keinen Grund, sich zurückzulehnen und sagen: "Wir haben alles im Griff".

Von mutigen Frauen lernen - das ist ein wichtiger Schritt. Nicht zu allem Ja sagen, denn das machen Frauen gerne, weil sie nicht anecken wollen und von allen geliebt werden wollen. Dinge nicht als schicksalsgegeben hinnehmen, sondern aus der Reihe tanzen, nein sagen und Profil zeigen. Üben Sie doch mal im Alltag mit kleinen Dingen. Reklamieren Sie, wenn Ihnen etwas nicht passt, statt um des lieben Friedens willen zu schweigen. Und geniessen Sie den Moment, in dem Ihr Gegenüber denkt: "Zicke!". Denn genau dann haben Sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen!

Viel Erfolg wünscht
Ihre Gunhild Hinkelmann




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