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Ohne Smartphone kommt kaum noch jemand aus. Doch das bringt mit sich, dass wir permanent Nachrichten bekommen. Auch dann, wenn wir gar nicht "empfangen" wollen oder müssen: am Wochenende und in den Ferien.

Natürlich zwingt einen niemand, am Wochenende oder in den Ferien Mails zu lesen. Selber schuld, wenn man es trotzdem macht. Schliesslich kann ich als Empfänger selbst darüber bestimmen, wann ich die Nachricht empfange respektive öffne. Doch elektronische Nachrichten wirken anders als schriftliche Nachrichten, die gemütlich per Post kommen. Sie lösen beim Empfänger einen gewissen Druck aus, schnell reagieren zu müssen. Mindestens innerhalb von 24 Stunden erwartet der Sender Feedback.

Anders als beim Telefonieren macht sich der Sender der Nachricht in der Regel keine Gedanken dazu, in welcher Situation er den Empfänger sozusagen "antrifft". Kein Mensch würde auf die Idee kommen, bei einer Firma abends um 22.00 Uhr oder in den Betriebsferien anzurufen. Bringt ja nichts. Doch bei der elektronischen Kommunikation werden die Grenzen von Zeit und Raum mühelos überwunden. Und oft wird dabei auch das Gespür für die Feinheiten der Kommunikation ausser Kraft gesetzt. Der Sender der Nachricht entwickelt wenig Empathie für den Empfänger. Gerade erzählte mir eine Kollegin an der FH, dass sie am Wochenende oft Mails von Studierenden bekommt, die sich obendrein noch beschweren, wenn sie nicht sofort antwortet. Ein anderer Kollege sollte in den Ferien mal eben schnell ein paar Texte redigieren. Auch ich habe schon entsprechende Mails vom Typ "Kannst du mal eben …." in den Ferien erhalten. Eine kam ausgerechnet an meinem Geburtstag. Ich öffnete sie in Erwartung von lieben Wünschen. Doch den Geburtstag hatte die sendende Person vergessen, nicht aber ihr Anliegen.

Deshalb möchte ich hier mal für mehr Empathie und Feingefühl bei der elektronischen Kommunikation plädieren. Meine Tipps:

1. Wenn Sie berufliche Mails oder solche, die für den Empfänger mit Arbeit verbunden sind, am Wochenende schreiben, weil Sie selbst genau dann Zeit haben, schicken Sie sie zeitverzögert, sodass der Empfänger sie erst am Montag bekommt.
2. Wenn Sie wissen, dass jemand in den Ferien ist, schicken Sie ihm/ihr keine Mails, schon gar nicht welche, die mit Arbeit und Fragen verbunden sind. Es nützt auch nichts, wenn Sie in der Mail erwähnen, dass Sie keine sofortige Antwort erwarten. Dann sparen Sie sich doch bitte die Sache auf, bis die Person aus den Ferien zurück ist.
3. Übernehmen Sie als Empfänger selbst Verantwortung. Beantworten Sie konsequent keine beruflichen Mails am Wochenende oder in den Ferien. Nutzen Sie den Abwesenheitsassistenten.
4. Wenn Sie Mails am Wochenende beantworten wollen, weil sie dann gerade Zeit dazu haben, schicken Sie die Mail zeitverzögert, sodass der Empfänger sie erst am Montag erhält.

Und ansonsten: einfach mal abschalten und Smartphone und Handy offline lassen.
Geniessen Sie stattdessen den bunten Herbst bei einem erholsamen Spaziergang.





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