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    Mit guten Manieren die Welt verbessern und positiv auffallen. Im August M wie ...
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Der August startet gleich mit einem Highlight: dem Schweizer Nationalfeiertag. Grund genug, sich zum Thema M wie Mundart Gedanken zu machen. Denn die Vielfalt Schweizer Dialekte ist beeindruckend.

Die Mundart – ein charmantes Stück Schweizer Kultur. Im Dialekt zu sprechen, wirkt natürlich und kommt meistens lockerer daher als das für Schweizer Ohren steife Hochdeutsch. Doch ist es höflich, grundsätzlich Mundart zu sprechen, auch wenn man nicht sicher sein kann, ob der/die andere einen versteht? Ganz nach dem Motto „Mir läbed hier i de Schwiiz“? Zunächst sollte man ruhig so sprechen, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Ein geschulter Blick hinüber zum Gesprächspartner lässt jedoch schnell erkennen, ob die Botschaft beim Empfänger angekommen ist. Sobald man merkt, dass das Gegenüber einen nicht versteht, sollte man selbstverständlich in die Standardsprache wechseln. Wenn Sie vor einer Gruppe von Personen sprechen, von denen Sie von vorneherein nicht wissen, ob sie Mundart verstehen, ist es höflich, vorher zu fragen. Und zwar auf Hochdeutsch, nicht auf Schweizerdeutsch mit der grotesken Frage: „Verstaht öpper nöd Schwiizertüütsch?“ Zum einen wird derjenige, der Sie nicht versteht, logischerweise auch diese Frage nicht verstehen. Zum anderen ist es wenig taktvoll, andere zu zwingen, sich öffentlich als Aussenseiter einer eingeschworenen Gemeinschaft zu outen.

Die andere Frage ist: Soll man als Nicht-Schweizer/in oder Neu-Schweizer/in versuchen, Mundart zu sprechen? Wenn man nicht mit der Mundart aufgewachsen ist, lieber nicht. Das Resultat dieser Versuche wirkt meistens lächerlich oder unverständlich. Nicht nur bei Deutschen. Ich kenne auch Engländer, die eine bizarre Mischung aus Englisch und Schweizerdeutsch sprechen, bei der man den tieferen Sinn der ausgesandten Botschaften nur unter äusserster Anstrengung erahnen kann.

Mundart reden als „Zugereister“ oder „Eingebürgerte“ bietet sich nur an, wenn man schon so lange in der Schweiz lebt, dass die Mundart zur eigenen Sprache geworden ist und einem mit absoluter Natürlichkeit über die Lippen kommt. Verstehen sollte man die Mundart aber auf jeden Fall, wenn man einige Zeit in der Schweiz lebt. Auch aus Respekt vor der Tatsache, dass man sonst den Schweizer Gesprächspartner zwingt, eine Fremdsprache zu sprechen, was wiederum zu Lasten der Natürlichkeit geht.



In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen natürlichen Schweizer August
Ihre

Gunhild Hinkelmann





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